St. Bonifatius

Das Gemeindezentrum St. Bonifatius wurde 1980 als Kirch- und Begegnungsort für die noch „junge“ Gemeinde St. Bonifatius von Bischof Wilhelm Kempf eingeweiht (1972 zunächst als Pfarrvikarie gegründet). Geplant wurde es von dem Architekten Karl Hans Neumann, künstlerisch gestaltet von dem Bildhauer Gerhard Tagwerker.

„Gott ist ein Einziger – Er ist der Ursprung aller geschaffenen vielfältigen Dinge“, diesen Gedanken legt Gerhard Tagwerker der Gestaltung der Bronzereliefs an den vier Seiten des Altars zugrunde. Tabernakel und Wandpfeiler sind mit Symbolen der Eucharistie gestaltet. Dem Ambo – Ort der Verkündigung des Wortes Gottes – wurde Psalm 103 – „Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu“ zugrunde gelegt. Der Ambo bildet auch die Verbindung zur Faltwand, die die Kapelle vom Saal trennt und die mit farbigen Malereien den Feuersturm darstellt, der über die erste christliche Gemeinde kam und diese mit heiligem Geist erfüllte.

Herausragendes Merkmal des Gemeindezentrums ist die vielfältige Nutzbarkeit der Räume. Der Kirchenraum kann durch Einziehen einer Faltwand geteilt werden, die Kapelle umfasst den Teil mit Altar, während der andere Teil für größere Versammlungen und Feste verfügbar ist. Kirche und Pfarrhaus umschließen ringförmig den Kirchplatz, dessen räumliche Geschlossenheit Möglichkeit zur Begegnung nach den Gottesdiensten oder auch zu Gottesdiensten im Freien, beispielsweise an Christi Himmelfahrt, ermöglicht. Selbst Pfarrfeste wurden hier gefeiert.

Als Zeichen der Verbundenheit zwischen Kirchengemeinde und Zivilgemeinde erhielt die junge Gemeinde das Wegkreuz vom Erbenheimer Weg für den Kirchplatz, die Glocke des 1964 abgerissenen Rathauses am Kälberplatz und das Elisabeth-Fenster aus dem 1972 geschlossenen Krankenhaus, das heute das Rathaus beherbergt.

Im Jahr 2006 wurden die beiden Pfarreien St. Peter und Paul und St. Bonifatius fusioniert. Doch das kirchliche Leben im Gemeindezentrum geht weiter, St. Bonifatius hat seine Bedeutung als Kirchort behalten.  Sonntags und werktags finden hier Gottesdienste statt, aufgrund der guten räumlichen Bedingungen inklusive einer professionell eingerichteten Küche werden die Versammlungsräume von den verschiedensten Gruppen genutzt.

Als ehemaliger Pfarrgemeinderatsvorsitzender von St. Bonifatius berichtet Peter Mertens mehr darüber ….

Annette Zwaack erläutert die Gestaltung der Fenster im Altarraum mit farbigen Folien:

Blickfang Fenster
Sonne lässt die Glaubensbilder erstrahlen

Wasser, geteiltes Brot, Trauben – die Sonne malt durch die Fenster im Hintergrund des Altars Bilder an die Kirchenwand. Bilder von Andreas Felger dienten als Vorlage.
Beim Eintritt in die Kirche bekreuzigen wir uns mit Weihwasser – dankbare Erinnerung an die Taufe, eine Geste, die uns in Fleisch und Blut übergegangen ist. Die blauen Wellen verweisen auf dieses Glaubenszeichen.
In der Mitte das geteilte Brot, in vier Bereiche geteilt wie das Kreuz im Altarraum: Jesus Christus hat in uns Quartier genommen. er versammelt uns als Gemeinde um sich und teilt sich uns mit – im gebrochenen Brot.
Die farbigen Weintrauben – Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit – sind Hinweis auf unsere festliche Feier des Glaubens, die wir immer wieder miteinander erleben dürfen.

Durch die gestalteten Fenster im Altarraum wird das Bronzekreuz farbig angestrahlt.  Der Künstler Gerhard Tagwerker erklärte die quadratische Außenform des Kreuzes  als „Neue Stadt“ – das himmlische Jerusalem.

Fotos von Annette Zwaack

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